Unterschied zwischen Grauburgunder und Weißburgunder

In deutschen Weinregionen erleben Grauburgunder und Weißburgunder seit Jahren einen regelrechten Boom. Während der Riesling lange Zeit die unumstrittene Nummer eins war, haben sich diese beiden Burgundersorten einen festen Platz in den Herzen der Weinliebhaber:innen erobert. Doch was genau macht den Unterschied zwischen diesen beiden edlen Tropfen aus? Warum schwören manche auf den vollmundigen Grauburgunder, während andere die feine Eleganz des Weißburgunders bevorzugen?

Die genetische Verwandtschaft: Eine Familie, verschiedene Charaktere

Grauburgunder und Weißburgunder sind tatsächlich enger verwandt, als die meisten vermuten würden. Beide stammen vom Spätburgunder (Pinot Noir) ab und sind das Ergebnis natürlicher Mutationen dieser berühmten Rotweintraube.

Die Burgunderfamilie im Überblick

Die gesamte Burgunderfamilie lässt sich auf eine gemeinsame Urform zurückführen. Der Spätburgunder gilt als die Ursprungsrebe, aus der durch spontane Farbmutationen verschiedene Varianten entstanden sind:

  • Spätburgunder (Pinot Noir): Die rote Urform mit dunkelblauen Beeren
  • Grauburgunder (Pinot Gris): Eine Mutation mit graublauen bis rötlichen Beeren
  • Weißburgunder (Pinot Blanc): Eine weitere Mutation mit gelbgrünen Beeren

Diese genetische Nähe erklärt, warum alle drei Sorten ähnliche Ansprüche an Boden und Klima haben und warum sie oft nebeneinander in denselben Weinbergen gedeihen. Doch trotz ihrer Verwandtschaft entwickeln sie völlig unterschiedliche Aromenprofile und Charaktere.

Entwicklung und Verbreitung von Grauburgunder und Weißburgunder

Der Weißburgunder entstand vermutlich im Burgund in Frankreich, wo er als Pinot Blanc bekannt ist. Von dort verbreitete er sich im 19. Jahrhundert nach Deutschland, Österreich und Italien (wo er als Pinot Bianco große Bedeutung hat).

Der Grauburgunder hat eine noch faszinierendere Geschichte: Ursprünglich aus dem Burgund stammend, gelangte er im Mittelalter nach Ungarn, wo er als „Szürkebarát“ (grauer Mönch) bekannt wurde. Von dort fand er seinen Weg zurück nach Westeuropa. In Deutschland erlebte er besonders in Baden eine Renaissance, während er im Elsass als Pinot Gris zu den Edelrebsorten zählt.

Heute sind beide Sorten fest in der deutschen Weinlandschaft verankert. Der Grauburgunder nimmt etwa 7% der deutschen Rebfläche ein, der Weißburgunder rund 5% – Tendenz steigend.

Was sind die optischen Unterschiede zwischen Grauburgunder und Weißburgunder?

Grauburgunder

  • Beerenschale: Grauviolett bis rötlich-braun gefärbt
  • Traubenform: Kompakte, dichtbeerige Trauben
  • Beerengröße: Kleine bis mittelgroße Beeren
  • Besonderheit: Die graue bis kupferfarbene Schale gibt der Sorte ihren Namen

Weißburgunder

  • Beerenschale: Gelbgrün bis goldgelb
  • Traubenform: Ebenfalls kompakte Trauben, jedoch etwas lockerer
  • Beerengröße: Ähnlich dem Grauburgunder
  • Besonderheit: Klassische helle Weißweintraube ohne Farbpigmente

Die Weine im Glas

MerkmalGrauburgunderWeißburgunder
FarbeGoldgelb bis bernsteinfarbenHellgelb bis grüngelb
FarbintensitätKräftiger, satter TonZarter, hellerer Ton
TransparenzOft etwas dichter wirkendMeist klarer und heller
Übersicht über die Unterschiede zwischen Grauburgunder und Weißburgunder

Was sind die geschmacklichen Unterschiede zwischen Grauburgunder und Weißburgunder?

Im Geschmack offenbart sich der fundamentale Unterschied zwischen beiden Burgundersorten. Ihre Aromen, ihre Struktur und ihr Mundgefühl könnten kaum verschiedener sein.

Grauburgunder: Vollmundig und aromatisch

Der Grauburgunder präsentiert sich als kraftvoller, körperreicher Weißwein mit bemerkenswerter Fülle:

Aromenprofil

  • Fruchtaromen: Reife Birne, gelber Apfel, Quitte, Aprikose
  • Exotische Noten: Ananas, Mango (bei reifen Trauben)
  • Nussige Komponenten: Mandel, Haselnuss, besonders bei Barrique-Ausbau
  • Würzige Akzente: Honig, Karamell, Bienenwachs
  • Mineralität: Je nach Terroir dezente rauchige oder steinige Noten

Geschmacksstruktur

  • Vollmundiger, runder Körper
  • Cremige, samtige Textur
  • Moderater bis niedriger Säuregehalt (oft 4-5 g/l)
  • Höherer Alkoholgehalt (häufig 12,5-14%)
  • Dezente Bitternote im Abgang (sortentypisch)

Der Grauburgunder hinterlässt einen nachhaltigen, oft öligen Eindruck am Gaumen. Seine Fülle macht ihn zum idealen Begleiter kräftigerer Gerichte. Viele Winzer:innen bauen ihn im Barrique aus, was ihm zusätzliche Vanille- und Röstnoten sowie noch mehr Komplexität verleiht.

Weißburgunder: Filigran und frisch

Im Gegensatz dazu zeigt sich der Weißburgunder als schlanker, eleganter Vertreter mit feiner Struktur:

Aromenprofil

  • Fruchtaromen: Grüner Apfel, Zitrusfrüchte, Pfirsich, weiße Blüten
  • Florale Noten: Akazienblüte, Holunderblüte
  • Kräuterakzente: Frische Kräuter, grüne Mandel
  • Mineralität: Ausgeprägte steinige oder salzige Noten
  • Zurückhaltung: Insgesamt dezenteres Aromenbild

Geschmacksstruktur

  • Schlanker bis mittlerer Körper
  • Knackige, lebendige Textur
  • Höherer Säuregehalt (oft 5-7 g/l)
  • Moderater Alkoholgehalt (meist 11,5-13%)
  • Frischer, klarer Abgang ohne Bitternoten

Der Weißburgunder überzeugt durch seine Gradlinigkeit und Präzision. Er wirkt niemals schwer oder überladen, sondern immer erfrischend und harmonisch. Seine feine Säurestruktur macht ihn zu einem vielseitigen Essensbegleiter und angenehmen Terrassenwein.

Anbaugebiete und Terroir von Grauburgunder und Weißburgunder

Beide Burgundersorten stellen ähnliche Ansprüche an ihre Anbaubedingungen, doch bestimmte Regionen haben sich auf die jeweilige Sorte spezialisiert.

Die Top-Regionen für Grauburgunder

Baden: Das Grauburgunder-Paradies

Baden ist mit Abstand das bedeutendste Anbaugebiet für Grauburgunder in Deutschland. Besonders am Kaiserstuhl, einem erloschenen Vulkan mit mineralreichen Böden, entstehen kraftvolle, charakterstarke Grauburgunder von Weltklasse.
Die vulkanischen Lössböden verleihen den Weinen eine besondere Würze und Fülle. Das warme, mediterran geprägte Klima sorgt für vollreife Trauben mit hohen Mostgewichten.

Pfalz: Fruchtbetonte Eleganz

In der Pfalz profitiert der Grauburgunder von über 1.800 Sonnenstunden pro Jahr. Die Weine sind hier fruchtbetonter und zugänglicher als die badischen Pendants, mit schöner Balance zwischen Kraft und Frische.

Rheinhessen: Vielfalt auf 180 Bodentypen

Die Bodenvielfalt Rheinhessens ermöglicht unterschiedlichste Stilrichtungen. Von mineralisch-straffen Grauburgundern auf Kalkstein bis zu opulenten Varianten von Lössböden ist alles vertreten.

Die Top-Regionen für Weißburgunder

Pfalz: Klassische Eleganz

Die Pfalz bringt besonders feine, mineralische Weißburgunder hervor. Die Kombination aus Wärme und kalkhaltigen Böden schafft Weine mit schöner Fruchtnote bei gleichzeitiger Frische.

Bade: Kraftvolle Interpretationen

Auch für Weißburgunder ist Baden ein Spitzengebiet. Die badischen Weißburgunder zeigen mehr Körper als ihre pfälzischen Verwandten, bleiben aber eleganter als der Grauburgunder

Franken: Terroir pur

Auf den Muschelkalkböden Frankens entstehen charaktervolle, erdige Weißburgunder mit ausgeprägter Mineralität. Diese Weine sind echte Terroirweine, die ihren Boden deutlich widerspiegeln.

Einfluss des Terroirs auf den Charakter

Das Terroir (die Kombination aus Boden, Klima und Lage) prägt beide Sorten unterschiedlich:

Kalkböden

  • Grauburgunder: Betonte Mineralität bei gleichbleibender Fülle
  • Weißburgunder: Salzige, kreidige Noten, noch präzisere Struktur

Vulkanische Böden

  • Grauburgunder: Rauchige Würze, enormes Reifepotenzial
  • Weißburgunder: Ungewöhnliche Kraft ohne Verlust der Eleganz

Lössböden

  • Grauburgunder: Opulenz und Fruchtfülle
  • Weißburgunder: Runder, aber dennoch frisch

Ausbau und Vinifikation: Wie der Winzer den Charakter formt

Die Arbeit im Keller beeinflusst den finalen Charakter von Grauburgunder und Weißburgunder maßgeblich. Moderne Winzer:innen nutzen verschiedene Techniken, um das Beste aus den Trauben herauszuholen.

Klassischer Ausbau im Edelstahltank

Die Mehrheit der Weiß- und Grauburgunder wird im Edelstahltank ausgebaut. Diese Methode bewahrt die Fruchtaromatik und Frische optimal.

Vorteile

  • Reinheit der Fruchtaromen bleibt erhalten
  • Kühle Gärtemperaturen (16-18°C) fördern feine Aromen
  • Kontrollierbarer Prozess für gleichbleibende Qualität
  • Weine sind früher trinkfertig

Diese Variante eignet sich besonders für Weißburgunder, da sie dessen natürliche Eleganz unterstreicht. Auch viele Grauburgunder werden so ausgebaut, vor allem wenn ein frischer, zugänglicher Stil gewünscht ist.

Ausbau im Holzfass (Barrique)

Besonders bei Premium-Grauburgundern setzen Winzer:innen auf den Ausbau im kleinen Eichenfass. Diese Methode verleiht dem Wein zusätzliche Aromen von Vanille, Toast, Karamell und Kokos, die sich harmonisch mit den fruchtigen Grundnoten verbinden. Durch die Mikrooxidation, bei der minimale Mengen Sauerstoff durch das Holz in den Wein gelangen, entwickelt sich eine cremigere, fast schon samtige Textur. Gleichzeitig integriert sich die Säure besser in das Gesamtbild und wird weicher wahrgenommen.

Ein weiterer Vorteil des Barrique-Ausbaus liegt im längeren Reifepotenzial – diese Weine können oft über ein Jahrzehnt und länger lagern, ohne an Ausdruckskraft zu verlieren. Die entstehende Komplexität und Tiefe machen solche Grauburgunder zu echten Persönlichkeitsweinen, die vielschichtig und wandelbar sind. Beim Grauburgunder unterstreicht der Holzfass-Ausbau seine natürliche Fülle und schafft Weine von beeindruckender Komplexität. Für Weißburgunder ist Barrique weniger verbreitet, da das Holz die feine Struktur überdecken kann – wenn überhaupt, dann nur dezent dosiert.

Maischestandzeit und Orange Weine

Manche Winzer:innen lassen die Trauben vor der Pressung einige Stunden oder Tage auf der Maische stehen. Bei Grauburgunder führt dies zu einer intensiveren Farbe, mehr Gerbstoffen (Tanninen) im Wein, würzigeren Aromen und einem erhöhten Reifepotential. Diese Technik, die auch für Orange Weine genutzt wird, passt hervorragend zum Grauburgunder, da seine Beerenschalen ohnehin Farbpigmente enthalten.

Hefelagerung für mehr Komplexität

Beide Sorten profitieren von einer Lagerung auf der Feinhefe (Sur Lie):

  • Cremigere Mundtextur
  • Brotartige, hefige Noten
  • Bessere Haltbarkeit
  • Mehr Tiefe und Fülle

Diese Technik wird bei beiden Sorten angewandt, besonders bei höherwertigen Qualitäten.

Aktuelle Trends: Wie verändert sich die Burgunderwelt?

Die Welt der deutschen Burgunderweine ist in Bewegung. Neue Generationen von Winzer:innen experimentieren und setzen neue Akzente.

Naturwein-Bewegung

Immer mehr Winzer:innen verzichten bewusst auf die Zugabe von Schwefel oder reduzieren ihn auf ein absolutes Minimum. Auch Schönung und Filtration werden ausgelassen, um die natürliche Authentizität des Weins zu bewahren. Statt industrieller Reinzuchthefen setzen diese Produzent:innen auf spontane Vergärung mit wilden, weinbergseigenen Hefen, die dem Wein zusätzliche Komplexität verleihen.

Das Ergebnis sind ungefilterte, authentische Weine mit mehr Charakter, manchmal auch mit leichter Trübung, die als Qualitätsmerkmal verstanden wird. Besonders der Grauburgunder eignet sich hervorragend für diesen minimalistischen Stil, da seine natürliche Fülle und Struktur auch ohne önologische Eingriffe bestehen können.

Klimawandel und Anpassungen

Steigende Temperaturen verändern beide Sorten:

  • Höhere Alkoholgrade werden zur Norm
  • Säurewerte sinken tendenziell
  • Frühere Lesezeitpunkte sind nötig
  • Neue Lagen in höheren Lagen werden erschlossen

Winzer:innen reagieren mit:

  • Früherer Lese zur Säureerhaltung
  • Anbau in kühleren Nordlagen
  • Laubarbeiten für mehr Beschattung

Wie Sie den richtigen Wein für sich finden

Die Entscheidung zwischen Grauburgunder und Weißburgunder ist letztlich eine Frage des persönlichen Geschmacks und des Anlasses.

Grauburgunder ist Ihre Wahl, wenn Sie …

  • … vollmundige, kraftvolle Weißweine bevorzugen
  • … vollmundige, kraftvolle Weißweine bevorzugen
  • … Weine mit wenig Säure mögen
  • … einen Begleiter zu kräftigen Gerichten suchen
  • … Komplexität und Tiefe schätzen
  • … Weine mit Reifepotenzial sammeln möchten
    … die warmen Monate mit einem gehaltvollerem Weißwein verbringen wollen

Weißburgunder ist Ihre Wahl, wenn Sie…

  • … elegante, frische Weißweine bevorzugen
  • … eine lebendige Säurestruktur schätzen
  • … einen vielseitigen Essensbegleiter suchen
  • … unkomplizierte, zugängliche Weine mögen
  • … einen perfekten Terrassenwein wünschen
  • … Spargel servieren!

Häufig gestellte Fragen – Grauburgunder und Weißburgunder

Ja, diese Kombination wird tatsächlich häufig praktiziert und ergibt spannende Ergebnisse. Die Fülle des Grauburgunders harmoniert hervorragend mit der Frische des Weißburgunders. Viele Winzer:innen nutzen diese Verschnitt-Technik, um ausgewogene Weine zu kreieren, die das Beste beider Welten vereinen, wobei das Mischungsverhältnis je nach gewünschtem Stil variiert.

Der Grauburgunder gilt als anspruchsvoller, da er anfälliger für Pilzkrankheiten ist. Seine dichten Trauben bieten weniger Luftzirkulation. Zudem neigen die Beeren bei Vollreife zur Edelfäule, was für Süßweine erwünscht ist, für trockene Weine jedoch problematisch sein kann. Der Weißburgunder zeigt sich etwas robuster und verzeiht kleinere Fehler im Weinberg eher, benötigt aber dennoch sorgfältige Pflege für optimale Qualität.

Deutlich! Deutsche Grau- und Weißburgunder zeigen typischerweise mehr Frische und Eleganz durch das kühlere Klima, während französische Pinot Gris (Elsass) und Pinot Blanc oft üppiger und alkoholreicher ausfallen. Die Stilistik unterscheidet sich zudem insofern, als dass deutsche Winzer:innen zu trockenem Ausbau mit betonter Mineralität tendieren, während im Elsass häufig restsüße Varianten mit mehr Opulenz erzeugt werden.

„Ruländer“ ist die traditionelle deutsche Bezeichnung für restsüße bis edelsüße Varianten des Grauburgunders. Der Name geht auf den Kaufmann Johann Ruland zurück, der die Rebsorte 1711 in einem verwilderten Garten in der Pfalz entdeckte. Heute wird die Bezeichnung Ruländer für Weine mit Restsüße verwendet, während „Grauburgunder“ trockene Varianten bezeichnet – dies ist jedoch keine gesetzliche, sondern eine stilistische Unterscheidung.

Der Grauburgunder enthält aufgrund seiner pigmentierten Beerenschalen tatsächlich mehr Polyphenole und Antioxidantien als der Weißburgunder. Diese sekundären Pflanzenstoffe, insbesondere Resveratrol, gelangen während der Kelterung in geringen Mengen in den Most. Bei längerer Maischestandzeit (wie bei Orange Wines) erhöht sich der Gehalt deutlich, sodass solche Grauburgunder gesundheitlich näher an Rotweinen liegen als an klassischen Weißweinen.

Ja, insbesondere aus Grauburgunder entstehen wunderschöne Rosé-Weine! Da die Beeren ohnehin grauviolett sind, genügt eine kurze Maischestandzeit von wenigen Stunden, um zarte Lachsfarbtöne zu erzeugen. Diese „Blanc de Noirs“ oder Grauburgunder Rosés sind eine Spezialität einiger Winzer:innen und überzeugen mit feiner Frucht und eleganter Struktur. Perfekt für den Sommer.

Neben der Farbe (Grauburgunder intensiver goldgelb, Weißburgunder heller) helfen Ihnen folgende Anhaltspunkte: Grauburgunder fühlt sich fülliger und öliger im Mund an, während Weißburgunder spritziger und leichtfüßiger wirkt. Bei Unsicherheit: Riechen Sie am Glas – fruchtige, nussige Aromen deuten auf Grauburgunder hin, während florale, zitrusartige Noten eher für Weißburgunder sprechen. Im Zweifel hilft natürlich auch ein Blick auf die Weinkarte oder eine Nachfrage beim Servicepersonal.

Fazit: Zwei Brüder, zwei Welten

Grauburgunder und Weißburgunder sind wie Geschwister, die denselben Ursprung teilen, aber völlig unterschiedliche Wege eingeschlagen haben. Während der Grauburgunder mit seiner Fülle, Kraft und seinem nussig-fruchtigen Charakter beeindruckt, überzeugt der Weißburgunder durch Eleganz, Frische und filigranes Spiel.

Grauburgunder und Weißburgunder haben ihre absoluten Stärken und ihren festen Platz in der deutschen Weinlandschaft. Der Grauburgunder ist der perfekte Begleiter für kräftige Speisen und besondere Momente, an denen ein Wein mit Präsenz gefragt ist. Der Weißburgunder hingegen glänzt als vielseitiger Allrounder, der zu leichten Gerichten ebenso passt wie als unkomplizierter Terrassenwein an Sommerabenden.

Die Frage „Welcher ist besser?“ führt in die Irre. Es gibt keinen besseren, nur unterschiedliche Vorlieben und Anlässe. Die wahre Freude liegt darin, beide Sorten kennenzulernen, ihre Facetten zu entdecken und die Handschrift verschiedener Winzer:innen zu erleben. Deutschland bietet mit seinen vielfältigen Anbaugebieten ideale Bedingungen für beide Rebsorten.

Unser Tipp

Machen Sie sich auf die Reise! Besuchen Sie kleine Weingüter, sprechen Sie mit den Menschen, die mit Leidenschaft und Hingabe diese Weine kreieren. In unserer Rubrik Weingüter finden Sie genau solche Winzer:innen mit ihren persönlichen Geschichten, ihrer Philosophie und ihren außergewöhnlichen Weinen. Denn am Ende geht es nicht nur um den Wein im Glas, sondern um die Menschen, die ihn erschaffen haben, und die Geschichten, die dahinterstecken.

Probieren Sie beide, vergleichen Sie, genießen Sie – und entscheiden Sie dann selbst, welcher Burgunder Ihr Herz erobert. Oder noch besser: Lassen Sie beiden einen Platz in Ihrem Weinkeller!

Ähnliche Beiträge